Wirtschaft

Das Ende der klassischen Bankfilialen durch die Digitalisierung?

Die Entwicklung ist in Offenburg dieselbe wie allerorten. Immer mehr Geschäfte in den Innenstädten schließen. Sie werden verdrängt und ersetzt durch gastronomische Betriebe. Dadurch verändert sich nicht nur das „Gesicht“ der Innenstädte, sondern auch die wirtschaftliche Situation der Städte insgesamt. Geschäfte, die früher die Konsumenten in die City lockten fallen weg und die Innenstadtbereiche werden immer mehr zu menschenleeren Stadtteilen. Als Folge ziehen viele Einwohner weg, womit ein Teufelskreis beginnt.   Wegbrechen des Mittelstands - Große Konzerne verdränge kleine Betriebe Dominierten vor zwanzig Jahren noch Einzelhandelsgeschäfte, Buchhandlungen und Banken die Bereiche in den Innenstädten, so finden sich heute vor allem Cafés, Restaurants, Eisdielen und System-Gastronomien. Dazu entstehen an den Stadträndern gigantische Gewerbeparks mit Supermärkten, Getränkehändlern und meist günstigen Bekleidungsgeschäften. Die Situation erinnert stark an die Supermarkt-Ketten, die einst die kleinen Tante-Emma-Läden zum Aufgeben zwangen. Heute übernimmt das Online-Geschäft die Rolle der Supermärkte und macht dem stationären Handel und den Bankfilialen schwer zu schaffen. Wer sich heute privat für einen Kredit interessiert, kann beispielsweise hier Privatkredite online vergleichen. Ob zur freien Verwendung oder für ein Auto. Online Kredite im Vergleich funktioniert mit wenigen Mausklicks.   Stationäre Bankfilialen weichen dem Online-Banking Vom ersten Vergleich der Konditionen einzelner Anbieter bis zum Abschluss eines gültigen Kreditvertrages kann jeder Schritt auf dem Weg zum geliehenen Geld über das Internet erledigt werden. Das hat zur Folge, dass die klassische Bankfiliale und die von Finanzexperten angebotene, persönliche Beratung nicht mehr notwendig ist. Die Abwicklung von Bankgeschäften erfolgt heute fast vollständig mithilfe von Online-Banking. Kreditanfragen, Überweisungen, Ratenzahlungen, Kauf oder Verkauf von Aktien, Sparen von Geld, all diese Vorgänge lassen sich heute mittels PC, Laptop, Tablet-PC oder sogar Smartphone erledigen und das von überall auf der Welt. Einzige Voraussetzung ist eine stabile Internetverbindung. Gegen eine solch massive Vereinfachung kommt selbst der beste Service und der kompetenteste Bankberater in der Filiale nicht an. Mit den Folgen der Digitalisierung in Regionen wie dem Schwarzwald müssen sich regionale Unternehmen aller Art immer intensiver auseinandersetzen.   Digitalisierung als Segen und Fluch zugleich Für die Wirtschaft ist die Digitalisierung Sehen und Fluch zugleich. Das macht sich nicht zuletzt im Medien- und auch Bankensektor bemerkbar. Weil Informationen und Services verstärkt über das Internet angeboten werden, verliert z. B. die Herstellung von Printmedien immer stärker an Bedeutung und auch bisher betriebene Bankfilialen werden unwichtiger. Da sich sowohl die Medien, als auch die Banken immer stärker auf die Klientel im Internet konzentrieren, verlieren bisher in Lohn und Brot stehende Druckereiangestellte, Journalisten und Bankkaufleute ihre Stellung und werden wegrationalisiert. Ihre Rolle übernehmen Online-Redakteure in den Medienzentralen beziehungsweise Support-Teams in riesigen, von den Banken beauftragten Call-Centern. Vor Ort in den Innenstädten schließen die Filialen, worüber dann höchstens kurz in den Nachrichten der regionalen Online-Medien berichtet wird. Sicher, die Digitalisierung sorgt für schnellere Datenverarbeitung und ihre Übermittlung rund um den Globus. Sie bietet immer effizientere Methoden, miteinander in Kontakt zu treten und selbst bei physischer Abwesenheit geschäftliche Absprachen zu treffen. Damit geht auch eine extreme Kosteneinsparung für Unternehmen einher, denn die heutigen Kommunikationskanäle können sehr viel günstiger verwendet werden, als früher. Das klassische, mit hohen Kosten verbundene Telefonat wurde z. B. ersetzt durch die sogenannte Internettelefonie, über preiswerte Flatrates zugängliche Internet-Telefonie. Gleichzeitig sorgt die Digitalisierung für eine verminderte Halbwertzeit von Informationen sowie für eine zunehmend unpersönliche Art der Kommunikation.   Was für vor Ort ansässige Bankfilialen spricht Die Wichtigkeit der Digitalisierung sowie ihre Errungenschaften sind unbestritten. Dennoch gibt es gute Gründe für die Banken, nicht ganz auf Filialen in den einzelnen Regionen zu verzichten. Diese Gründe sind zum Teil schlichtweg technisch bedingt oder haben mit der Qualität des Service zu tun.   Netzausbau ist vielerorts ungenügend Für den Betrieb von Zweigstellen spricht beispielsweise, dass der Ausbau des Internets durch die Bundesnetzagentur gerade in ländlichen Gebieten der Bundesrepublik immer noch als sehr unbefriedigend erachtet wird und nicht auf dem neuesten Stand ist. Immer noch gibt es zahlreiche weiße Flecke, was die Versorgung mit schnellem Internet betrifft, sodass Länder wie Japan, Taiwan oder Südkorea in großen Schritten an uns vorbeigezogen sind. Selbst Albanien ist in diesem Bereich besser aufgestellt. Das Problem ist, dass die Verbindung an sich, als auch die Geschwindigkeit, mit der die Internetverbindung arbeitet, lässt oft zu wünschen übrig. Untersuchungen haben gezeigt, dass nur etwa 2 Prozent der deutschen Haushalte mit Glasfaserleitungen versorgt sind, was als versorgungstechnischer Totalausfall gewertet werden kann.   Fehlender Internetzugang Ein gewichtiges Argument für Bankfilialen ist auch, dass gerade ältere Menschen sehr häufig nicht über einen Internetzugang verfügen. Das hat zur Folge, dass sie zwangsläufig darauf angewiesen sind, ihre Bankgeschäfte in einer Zweigstelle ihrer Hausbank zu tätigen. Befindet sich nicht wenigstens ein Bankautomat in der Nähe ihres Wohnortes, müssen sie den Bus oder die Bahn nutzen, um eine Filiale zu erreichen. Solche Fahrten sind natürlich mit Kosten verbunden. Leider ist der Weg zur nächsten Bankfiliale vor allem in ländlichen Regionen sehr weit.         Foto: Pixabay.com, © rawpixel, CC0 1.0   Stichwort Persönliche Beratung Durch die Digitalisierung und die Reduzierung der Bankfilialen fällt zudem ein sehr wichtiger Service weg, nämlich die ganz persönliche Beratung durch einen kompetenten Bankmitarbeiter. Kunden können zwar mithilfe von E-Mails oder auch Telefonanrufen mit einem Bankberater in Kontakt treten, oft sind die Support-Center aber mehr als ausgelastet, wodurch der Kunde eventuell sehr lange in einer Warteschleife hängt. Obwohl sich viele Bankangelegenheiten heute mithilfe voll automatisierter Vorgänge und intelligenter Software-Programme erledigen lässt, ist ein Bankberater mit langjähriger Erfahrung dennoch sehr viel flexibler, als ein Computer. Er ist in der Lage, komplizierte und komplexe Vorgänge besser einzuordnen und dem Kunden entsprechende Schritte vorzuschlagen. Durch ein persönliches Gespräch lassen sich schwierige Sachverhalte viel einfacher erklären, als dies durch einen Text auf einer Website möglich ist. Der Bankmitarbeiter kann sich zudem die Zeit nehmen, auftauchende Fachfragen ausführlich zu beantworten. Sicher, ein solcher Service mag für das Unternehmen höhere Kosten bedeuten, letztlich ist aber der Kunde nach einem solchen Beratungsgespräch zufriedener und eher bereit, eine von der Bank angebotene Leistung in Anspruch zu nehmen.   Digitalisierung ja – Entmenschlichung nein Für einen Industriestaat wie die Bundesrepublik gibt es keine Alternative zur Digitalisierung. Durch sie bleibt die Wirtschaft im weltweiten Kampf um Gewinn konkurrenzfähig. Trotzdem ist es wichtig, den menschlichen Aspekt nicht aus den Augen zu verlieren. Die Digitalisierung soll dem Menschen Nutzen bringen und ihn nicht gänzlich überflüssig machen.    


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