Stellungnahme Landratsamt: Zwei der Fässer von »Wohnen im Weinfass« in Sasbachwalden sollen nach Angaben der Betreiber geschlossen werden. Nun nimmt das Landratsamt Stellung dazu. Die Entscheidung sei das Ergebnis eines Einvernehmens zwischen der Familie Wild und der Behörde, erläuterte Michael Loritz, Dezernent Infrastruktur, Baurecht und Migration beim Ortenaukreis. »Wir haben uns nichts vorzuwerfen«, betont Michael Loritz in Bezug auf den Umgang mit der Familie Wild und ihrem Angebot »Schlafen im Weinfass« in Sasbachwalden. Die Fässer seien ohne baurechtliche Genehmigung aufgestellt worden. Dennoch habe das Landratsamt nach langen Verhandlungen einen Kompromiss gefunden. Sechs Schlaffässer seien genehmigt, dazu gebe es ein Saunafass. Zwei Fässer müssten geschlossen werden, aber auch erst zum Ende des Jahres. So lange könnten sie noch genutzt werden. Dabei sei es darum gegangen, den Außenbereich von Bebauung freizuhalten. »Wir haben keine Abbruchverfügung rausgehauen«, erläutert Michael Loritz und erklärt damit die Kompromissbereitschaft des Landratsamts. Außerdem wisse man um die Lage der Landwirte in der Region. Dennoch sei es so, dass der Tourismus die Landwirtschaft ergänzen müsse und nicht umgekehrt. Der Tourismusbetrieb müsse eine »dienende Funktion« für den landwirtschaftlichen Betrieb darstellen. Wenn Tourismus in großem Ausmaß betrieben wird, sei das kein Zubrot mehr. »Man lässt den Tourismus in gewissem Maße zu«, so Michael Loritz. »Wir sind nicht die Hardliner. Wir kennen das Thema genau.«    Ursprüngliche Meldung: Sie sind ein echtes Highlight für Touristen: In Sasbachwalden kann man mitten im Weinberg in großen Weinfässern übernachten. Das Landratsamt fordert aber, dass zwei der acht Fässer geschlossen werden. Was den Betreiber Stefan Wild dabei besonders nervt: Vom Landratsamt wird ihnen nicht gesagt, wie viel sie genau mit den besonderen Ferienhäusern verdienen dürfen. Wenn zwei Übernachtungsfässer wegfallen, sei die Existenz des Betriebs in Gefahr. Denn: Die Gäste übernachten in den Fässern und trinken den Wein, den die Familie anbaut. Als erste Reaktion hat die Winzerfamilie den Bau eines Hofladens und Weinproberaums gestoppt. (ts)