Sind es wirklich die jungen Menschen, die an vorderster Front fürs Klima kämpfen? Die Ergebnisse des neuen Baden-Württemberg Reports sprechen eine andere Sprache. Je älter die Befragten, desto eher wollen sie die Umwelt schützen. 

97 Prozent der über 50-Jährigen sagen, dass sie Einschränkungen für den Umweltschutz in Kauf nehmen, bei den jungen unter 30-Jährigen sind es 93 Prozent. Um den Klimawandel zu verlangsamen wollen 42 Prozent der Baden-Württemberger vegan oder vegetarisch essen. Besonders die Frauen, nämlich jede zweite, sind dazu bereit, bei den Männern ist es nur ein Drittel.

Je älter die Menschen werden, desto weniger sind sie allerdings bereit, auf Fleisch zu verzichten: Nur gut ein Drittel will sich fürs Klima vegan oder vegetarisch ernähren, bei den jüngsten Befragten sind das mehr als die Hälfte.

Besonders die Altersgruppe der über 30-Jährigen setzt massiv auf Produkte von hier. Die Jüngeren versuchen dagegen eher Plastik zu vermeiden. Auf dem letzten Platz, was die persönliche Einschränkungsbereitschaft angeht, landet bei den unter 30-Jährigen das Fliegen. Nur gut die Hälfte der Jungen kann sich vorstellen, fürs Klima weniger oder gar nicht zu fliegen, bei den über 50-Jährigen sind das deutlich mehr, nämlich 73 Prozent.

„Die Armut im Alter ist weiblich!“ Diese Sorge spiegelt sich auch im aktuellen Baden-Württemberg Report wider, einer Initiative von HTIRADIO OHR gemeinsam mit allen privaten Radiosendern im Land. 
Darin sagen mehr als 80 Prozent, dass sie große oder zumindest etwas Angst haben vor Altersarmut, mit 90 Prozent sind dabei vor allem die Frauen betroffen. Überraschend: Auch die junge Generation scheint sich bereits viele Gedanken zu machen über ihren Lebensstandard im Alter. 83 Prozent der unter 30-Jährigen befürchten, im Alter nicht genügend Geld zu haben. Um dagegen vorzugehen, setzen die Jungen hauptsächlich auf Aktien: Jeder zweite unter 30 hat bereits an der Börse investiert, aber nur jeder dritte über 50. 

Grundsätzlich sind die Männer deutlich risikofreudiger, was das Geld angeht: mehr als die Hälfte legt ihr Geld an der Börse an, während das nur 28 Prozent der Frauen tun. Und: In Baden-Württemberg ist die Lust auf Aktien deutlich größer als im bundesweiten Vergleich: Während hier im Land 40 Prozent der Menschen mit Börsenpapieren vorsorgen, sind es in ganz Deutschland weniger als 20 Prozent. Die jahrelangen Niedrigzinsen haben jedenfalls alle gleichermaßen abgeschreckt: Nur noch 3 Prozent der Befragten legen ihr Geld aufs Sparbuch.

Der Baden-Württemberg Report ist eine Initiative von HITRADIO OHR gemeinsam mit allen privaten Radiosendern im Land. Bei der repräsentativen Online-Studie werden Monat für Monat 1.000 Menschen befragt. (ts)